Jedes Jahr kommt Stefan Stenudd für ein Seminar nach Berlin. Jedes Jahr markiere ich mir den Termin langfristig fett in meinem Kalender, damit sich auch ja nichts dazwischen schieben kann. Jedes Jahr kämpfe ich kleine Kämpfe mit der Familie, denn ein langes Wochenende mit 1. Mai ist für alle verlockend. In diesem Jahr ging es unentschieden aus – ein Tag für die Familie – ein Tag fürs Aikido.
Warum ist das so wichtig? Ich könnte hier viel über den Begriff dō philosophieren, oder über Ehre und Verantwortung vor dem Sensei, aber das kann sich jeder aus der einschlägigen Fachliteratur holen. Für mich ist dieser Lehrgang ein Stück Lebensqualität und ein Ankerpunkt in den Jahren.
Auf dem Seminar treffe ich Menschen, die ein weites Stück meines Aikido-Weges mit mir gemeinsam gegangen sind und jetzt weit verstreut leben. Manche waren schon mit dabei, als wir vor mehr als 20 Jahren die ersten Lehrgänge mit Stefan Stenudd organisierten; in der räudigen Kampfsporthalle der HUB, dafür gab es gutes Essen im Sophieneck, ausschweifende Partys und Prüfungen am Sonntag.
Einiges hat sich seitdem geändert: der Ort hat ein paarmal gewechselt, die Partys sind deutlich ruhiger geworden, Prüfungen nehmen wir bei TanDen mittlerweile selber ab, aber Stefan klaut – sorry: er probiert im Restaurant immer noch gern, was die anderen auf dem Teller haben.
Auch die gute Atmosphäre auf den Lehrgängen ist geblieben, denn Stefan versteht es, mit Charme und Witz, alle Trainierenden auf eine Wellenlänge zu bringen, egal ob er die Basics oder fortgeschrittene Techniken und Themen vermittelt.
Der nächste Termin steht schon fest: 23./24. April 2016. Ich hole gleich mal meinen Kalender …
Frank