Zwei Meister unterschiedlicher asiatischer Kampfkünsten (Aikido und Dim Mak (Kyusho)), gestalten gemeinsam einen Wochenendlehrgang zum Thema Kyusho (japanisch) oder chinesisch Dim Mak . So geschehen Anfang März 2016 im Dojo Lychener Str. in Berlin, ungewöhnlich, das macht natürlich neugierig.
Konstantin Rekk (Aikido) und Jörg Weisflog (Dim Mak), beides Meister mit jahrzehntelanger Erfahrung in ihren jeweiligen Künsten, gaben detailliert und spannend Einweisung wie Nerven- oder Vitalpunkte zum Einsatz kommen können, um beim Praktizieren der jeweiligen Kunst wirksam Effekte zu erzielen.
Alle Teilnehmer (Vertreter von Aikido, Dim Mak, Karate, Jui Jitsu, Krav Magav u.a.) fanden sehr schnell zusammen, es gelang z.B. fast reibungslos unterschiedliche Etikette zu harmonisieren. Einer Einweisung, geprägt durch Sicherheitsaspekte (sportlich, wie zivilrechtlich), Revitalisierung, Lage bestimmter Nervenpunkte, Techniken diese effizient während der Übungen anzusprechen, folgte intensives Üben.
Abwechselnd und sich gegenseitig hervorragend ergänzend gaben beide Trainer Demonstrationen und Erklärungen zum gezielten Ansprechen von bestimmten Punkte. Ob die Teilnehmer während des Übens die Technik richtig anwendeten, ließ sich leicht an mehr (oder weniger) schmerzlichen Erfahrungen festmachen. Selbst wer nicht die Begrifflichkeit der Punkte „Magen 5, Galle 20, Milz….“ verinnerlicht hatte, konnte doch im überwiegend praktischen Teil des Seminars sich ein Bild von der Wirksamkeit des gezielten und dynamischen Ansprechens dieser Punkte machen. Eine Demonstration und praktische Übung zur Revitalisierung nach Treffern, die kurzfristig beim Getroffenen das Licht der Wahrnehmung dimmten, rundeten die Veranstaltung ab. Respekt dem (freiwilligen!!) Probanden.
Dieses Seminar hat einmal mehr gezeigt, wie ein Blick über den Tellerand das Verständnis der eigenen Kampfkunst erweitert. Beide Meister haben es brilliant verstanden, die herausragende Rolle von Qi in den asiatischen Kampfkünsten darzustellen. Insbesondere die Kontrolle des Qi-Flusses und gezielte Einwirkung darauf lassen Techniken, unabhängig vom methodischen Ansatz der jeweiligen Kampfkunst, wirksam werden.
Dank an beide.
Hoffentlich bald wieder.
Frank Schubert
(Uchi-Dechi bei Tanden Dojo Berlin)
