Randori – 乱取り
In dem Video siehst Du eine Übungsform, die sich Randori nennt. Mit Randori wird in den japanischen Kampfkünsten eine freie Übungsform bezeichnet. Im Aikido, insbesondere im Aikikai, meint man damit eine Übung bei der sich ein Aikidoka gegen mehrere Angreifer verteidigt, ohne vorher zu wissen, auf welche Art, in welcher Reihenfolge und aus welcher Richtung diese angreifen werden. Umgangssprachlich bedeutet das „Alle auf einen“, und es macht ziemlich viel Spaß.
Dabei darf man es nicht mit einer Kampf- oder Wettbewerbssituation verwechseln, denn das Ziel der Übung ist, das Hirn auszuschalten und vielleicht so etwas wie flow zu erleben. Bei den schnell aufeinanderfolgenden Angriffen kann man nicht planen, welche Technik man ausführen möchte, sondern muss intuitiv reagieren. Das System greift dann aufs Körpergedächtnis zurück und führt nur das aus, was wirklich sicher gelernt wurde. Dadurch erkennt man ziemlich gut, was man in einer Stresssituation tatsächlich anwenden kann – aber man sieht auch die eigenen Schwachstellen.
In Abhängigeit vom Können der Mitspieler läuft das Randori entsprechend schneller; die Angriffe kommen bei Fortgeschrittenen nicht nacheinander, sondern auch gleichzeitig; es wird nicht nur gegriffen, sondern es gibt auch Schläge und Tritte. Natürlich kann man auch ein Randori mit Waffen veranstalten. Die Übenden in dem Video stehen auf sehr unterschiedlichen Erfahrungsstufen. Das ist eine zusätzliche Schwierigkeit, weil man Anfänger nicht genauso durch die Luft wirbeln kann, wie einen Fortgeschrittenen. Man muss sich also ständig in Tempo und Härte umstellen und an den Angreifer anpassen. Was man ja sowieso tun sollte – es ist ja Aikido.